Am 1. Mai vollendet Forstdirektor Constantin Pott sein 80. Lebensjahr.
Auf seinem Lebensweg meisterte er große persönliche, berufliche und fachliche Herausforderungen mit einer bewundernswerten Tatkraft.
Seine ersten 3 Berufsjahre machte er beim Forstbesitz Hatschek, dann 2 Jahre in einem Handelsbetrieb in Wien. Im Jahr 1956 kam er zur Fürstlich Josef Colloredo-Mannsfeld’schen Herrschaft Gstatt in Öblarn. Schon 1958 wurde ihm die wirtschaftliche Gesamtleitung des Betriebes mit 4000 ha Wald, 2700 ha Landwirtschaft und Almen übertragen. Riesige Kahlflächen, die während einer Zwangsverwaltung beim Vorbesitzer und aus der Besitzkonfiskation durch das „3.Reich“ stammten, waren aufzuforsten. Innerhalb von 3 Jahrzehnten entstand eine Wegedichte von 30 lfm/ha. Beim Jagdbetrieb war die Abkehr vom Übergewicht jagdlicher Interessen das Ziel. All das waren Voraussetzungen für die Entwicklung einer naturnahen Waldwirtschaft.
Pott war ein Pionier für die jährliche Erhebung von betrieblichen Wirtschaftskennzahlen bei Testbetrieben. Im Waldbesitzerverband, im Arbeitgeberverband und in der Steirischen Landesjägerschaft war er aktiv tätig .Er initiierte den „Ennstaler Forstleute- und Jägerschilauf“, der noch immer alljährlich stattfindet.
Als im Jahr 1977 der forstlich ausgebildete Besitznachfolger die Betriebsführung übernahm,widmete sich Pott als Zivilingenieur neuen Aufgaben. Zuerst erwarb er das „Goldschmiedschlössl bei Übelbach als neues Heim für seine Familie mit 7 Kindern. Die umfangreiche Renovierung machten er und seine Gattin fast ausschließlich mit eigener Hände Arbeit. Als Zivilingenieur war er Wirtschaftsführer und Konsulent beim Parma’schen Forstbetrieb am Wechsel (1700 ha) beim Gudenus’schen Forstbetrieb in Thannhausen (2100 ha) und bei kleineren Betrieben in NÖ. Pott nahm auch große Herausforderungen an. Mit der Vollmacht eines deutschen Auftraggebers kaufte er einen 24.000 ha großen Waldbesitz in Chile, erstellte einen Wirtschaftsplan und sicherte dem Betrieb dadurch eine neue Existenz. Der Auftraggeber sah seinen erworbenen Besitz erstmals 4 Monate nach dem Kaufabschluss.
Es ist ein Markenzeichen von Pott, dass sich die Waldbesitzer und Auftraggeber jederzeit seiner Gewissenhaftigkeit und Loyalität sicher sein konnten.