Prälat Rupert Kroisleitner – 70 Jahre

Ein Artikel von DI Karl Reiss | 25.09.2009 - 00:00

Am 13. Oktober 2009 begeht der ehemalige Propst und Abt des Stiftes Vorau Prälat Rupert Kroisleitner seinen 70. Geburtstag.

1939 in Wenigzell in der Oststeiermark geboren, trat er 1960 in das Augustiner-Chorherrenstift Vorau ein und wurde nach dem Theologiestudium bei den Jesuiten in Innsbruck am 3. Juli 1966 zum Priester geweiht. Noch im selben Jahr begann er im Auftrag seiner Vorgesetzten mit dem Studium der Forstwirtschaft an der damaligen Hochschule für Bodenkultur in Wien.

1969 wurde Kroisleitner bereits von Propst Gilbert Prenner mit wirtschaftlichen Aufgaben im Stift Vorau betraut. Den Abschluss des Forststudiums verhinderte die Resignation von Propst Prenner und die anschließende Wahl von Rupert Kroisleitner zum 54. Propst des Stiftes Vorau am 16. Juli 1970. Das Amt des Stiftsvorstehers legte er im Jahr 2000 zurück, wurde aber von seinem Nachfolger Mag. Gerhard Rechberger umgehend als Ökonom des Stiftes bestellt. Dieser Aufgabe kommt er in bewährter Weise bis heute nach.
 
Propst Kroisleitner ging bald nach seiner Abtweihe daran die Land- und Forstwirtschaft des Stiftes teilweise neu zu organisieren und vor allem die baulichen Einrichtungen zu modernisieren und schlecht genutzte Gebäudeteile einer Verwendung zuzuführen. Fast alle Gebäude des Stiftes Vorau wurden während der Amtszeit von Prälat Kroisleitner Innen und Außen erneuert. Sowohl im Klosterbereich als auch in den vermieteten Gebäuden ließ er moderne, dem Stand der Zeit entsprechende Räumlichkeiten einrichten. Im Vorgebäude des Stiftes wurden die Räume für die landwirtschaftliche Hauswirtschaftschule mit Internat ausgebaut und erweitert. In der ehemaligen Prälatur entstand ein modernes Bildungshaus. Die Festenburg am Fuße des Wechsel, die zum Stift Vorau gehört, erstrahlt seit der Generalsanierung in neuem Glanz. Die Hauptgebäude des Stiftskomplexes wurden in den letzten Jahren zur Gänze neu eingedeckt. Auch die Pfarrhöfe der Stiftspfarren wurden durchwegs erneuert. Im Hinblick auf die 850-Jahr Feier des Stiftes Vorau im Jahre 2013 erfolgte heuer bereits die farbliche Sanierung der barocken Hauptfassade des Stiftes mit den beiden seitlichen Türmen.
 
Diese Arbeiten konnten fast zur Gänze aus dem stiftseigenen Forstbetrieb finanziert werden den Prälat Kroisleitner bis 1991 selbst leitete. Durch seine umsichtige und vorausschauende Finanzplanung gelang es immer die Geldmittel für die umfangreichen Bau- und Sanierungsmaßnahmen aufzubringen.
 
Neben seinen Aufgaben im Stift Vorau war und ist Prälat Kroisleitner in vielen Funktionen innerhalb der Kirche und als Vertreter der Kirche in weltlichen Gremien tätig. Aufgaben im steirischen Priesterrat oder im bischöflichen Konsistorium, beim kirchlichen Vermögensfond oder als Leiter des Wirtschaftsreferates der österreichischen Superiorenkonferenz, als Vorstandsvorsitzender des Bankhauses Schelhammer & Schattera oder der Volksbank Südoststeiermark, sind einige dieser Tätigkeiten. Sein Rat in Wirtschaftsfragen ist in vielen Orden und Klöstern Österreichs gefragt.
 
Für diese seine Verdienste erhielt Prälat Kroisleitner neben vielen sonstigen Ehrungen auch das Große goldene Verdienstzeichen des Landes Steiermark und das Große silberne Verdienstzeichen der Republik Österreich.
 
Beliebt ist Prälat Kroisleitner vor allem auch als Seelsorger. In dieser Funktion ist er steiermarkweit und darüber hinaus als Firmspender, Traupriester, bei Begräbnissen und bei verschiedensten sonstigen Anlässen unterwegs. Sein Wort hat Gewicht und er versteht es, allen Bevölkerungsschichten die Wahrheiten des christlichen Glaubens näher zu bringen.
 
Nicht zuletzt ist Prälat Rupert Kroisleitner den Beschäftigten des Stiftes Vorau ein gerechter, verständiger und wohlwollender Vorgesetzter.