Univ.-Prof. Wolfgang Sagl - Bodenkulturlegende verschieden

Ein Artikel von Gerhard Pelzmann | 18.12.2009 - 00:00
Völlig unerwartet verstarb am 22. Oktober Em. o. Univ.-Prof. DI Dr. Wolfgang Sagl in seinem 77. Lebensjahr.

Am 22. September beging Sagl seinen 76. Geburtstag. Er wurde 1933 in Eggenburg geboren. Die Landschaft um den Manhartsberg war die Heimat seiner Kindheits- und Jugendjahre und prägte ihn zum Wald- und Jagdfreund.

1961 promovierte Sagl zum Doktor der Bodenkultur. Acht Jahre später folgte die Habilitation für Forstliche Betriebswirtschaftslehre mit dem Titel „Sozialstruktur und Organisation von Forstbetrieben“. Damit war die Hauptrichtung seiner wissenschaftlichen Interessen festgelegt. Seine Arbeiten gingen weit darüber hinaus und befassten sich mit vielen Aspekten der Forstwirtschaft und Forstwissenschaft. Über 90 Publikationen sind das Ergebnis einer erfüllten Universitätslaufbahn. Zentrales Anliegen war jedoch die betriebliche Organisation und führte zum forstlichen Standardwerk „Organisation von Forstbetrieben“. Weiteres Kernthema seiner beruflichen Entwicklung war die Waldbewertung, wobei er sich als Sachverständiger hohe Anerkennung verschaffte.

1982 wurde Sagl Vorstand des Lehrforstzentrums der Universität für Bodenkultur (Rosalia) und leitete gemeinsam mit den Österreichischen Bundesforsten den 1000 ha Forstbetrieb samt Lehreinrichtungen. 1992 wurde er nach der Emeritierung von Univ.-Prof. Dr. Rudolf Frauendorfer zum „ordentlichen Professor für Forsteinrichtung und forstliche Betriebswirtschaftslehre“ berufen. Im Zuge der Neuorganisation der Boku wurde Sagl 1996 Vizerektor für Ressourcen. Von 1973 bis 2000 war er Schriftleiter der Fachzeitschrift „Centralblatt für das gesamte Forstwesen“.

2001 emeritierte Sagl und wurde mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse ausgezeichnet. Über 15 Jahre stand Sagl an der Spitze des Niederösterreichischen Forstvereines.