Jerome Fürst Colloredo-Mannsfeld - 65 Jahre

Ein Artikel von Bertram Blin | 09.04.2014 - 00:00

Unser Mitglied und kurzzeitiger Obmann (1993 bis 1996), Dipl.-Ing. Jerome Fürst Colloredo-Mannsfeld, beging am 16. März 2014 seinen 65. Geburtstag.

Jerome Colloredo-Mannsfeld war von 1993 bis 1996 Obmann des Steiermärkischen Forstvereines, bis ihn die Arbeitsanforderungen seines Erbes in Böhmen zu einem vorzeitigen Rücktritt zwangen. In den Stationen seiner Kindheit und seines Heranwachsens spiegelt sich die Geschichte des 20. Jahrhunderts wieder, musste doch seine Familie vor dem kommunistischen Regime in der damaligen Tschechoslowakei fliehen. Sie emigrierte in den Bundesstaat Illinois/USA, wo er zur Welt kam. Sein Heranwachsen und seine Schulausbildung finden bedingt durch die langsame Rückkehr seiner Familie nach Europa in der Schweiz, in Deutschland und Österreich statt. Nach der Matura 1967 in St. Pölten, einem EF-Jahr beim Österreichischen Bundesheer folgt von 1968 bis 1973 das Studium der Forstwirtschaft an der Bodenkultur.

Die Jahre 1973 bis 1976  nach dem Studienabschluss verbringt er als Forstassistent im Colloredo-Mannsfeld’schen Forstamt Gstatt in Öblarn und legt 1976 die Wirtschaftsführerprüfung ab. Er übernimmt in der Folge die Wirtschaftsführung des heimischen Betriebes 1977 von  Forstdirektor Dipl.-Ing. Constantin von Pott und tritt 1982 das Erbe nach seinem Onkel Josef Fürst Colloredo-Mannsfeld an. Um diese Zeit beginnt auch sein Engagement in den Interessensvertretungen. Zunächst als Sprecher der steirischen „Jugendgruppe“ im Waldbesitzerverband, wird er in der Folge als Vertreter des Steirischen Waldbesitzerverbandes ein ständiges Mitglied im Hauptausschuss des Hauptverbandes sein und Obmannstellvertreter im steirischen Arbeitgeberverband. Im Ausschuss der Land&Forst Betriebe Steiermark haben seine wohlüberlegten Beiträge auch heute Gewicht.

In der Jahreshaupttagung am 3. September 1993 im Festsaal des Stiftes Admont wird er zum Obmann des Steiermärkischen Forstvereines gewählt. Er erfüllt dieses Ehrenamt mit großer Gewissenhaftigkeit und großem Einsatz in der Nachfolge von Herbert Habersatter. Mit Inkrafttreten der Restitutionsgesetze in der Tschechischen Republik warten auf ihn ab 1992 große neue Aufgaben aus dem Erbe seines kinderlosen Onkels Hieronymus um die Wiederherstellung und Sanierung des vormaligen Familienbesitzes in Böhmen. Die mit dieser Aufgabe verbundene Arbeit und Reisetätigkeit zwingen ihn, die Obmannschaft des Steiermärkischen Forstvereines 1996 zurückzulegen. Nach der in den Folgejahren erfolgten Herausgabe des Besitzes seines Vaters ist Jerome Colloredo-Mannsfeld gegenwärtig im Besitze des größten privaten Forstbetriebes in der Tschechischen Republik. Aus seiner Verehelichung 1979 mit Livia FUCHS entstammen 2 Söhne und eine Tochter. Der ältere Sohn Paul-Josef wird von ihm zunehmend in die Betriebsführung eingebunden. Obwohl Eigentümer von großen Ödlandflächen oberhalb der Waldgrenze, ist Jerome Colloredo-Mannsfeld ein nicht jagender Grundbesitzer. Die Fragen von Wildstands-Management sind aber untrennbar mit der Betriebsführung verbunden. In dieser Beziehung wird er von seiner mit Passion die Jagd ausübenden und jagdliche Betriebsbelange leitenden Ehefrau wie von seinen Söhnen entlastet.

Die Waldbestände des Forstamtes Gstatt zeigen deutlich sein unermüdliches Bemühen bei der Umsetzung einer naturnahen Waldwirtschaft auch über die wiederkehrenden Wind-, Borkenkäfer- und Sturmkatastrophen hinweg. Durch seine Initiative wurde die Nutzung der auf dem Gelände des Betriebes ausgebauten Wasserkraft ein weiteres wichtiges Standbein. Mit der zunehmenden Einarbeitung seines Sohnes hofft er mehr Zeit für seine Hobbies (Seefahrt und „Old-Timer“) zu finden.

Der Steirische Forstverein ist stolz auf sein Mitglied, das so erfolgreich und mit grenzüberschreitender Erfahrung das Forstamt Gstatt gestaltet hat, dass es zum Ansehen der Forstwirtschaft in der Steiermark beiträgt.
Der Steirische Forstverein gratuliert herzlich und wünscht viele glückliche Jahre in den Wäldern der Niederen Tauern.