Dipl.-Ing. Dr. Julius Marschall – 90 Jahre

Ein Artikel von Gerhard Pelzmann | 13.12.2018 - 07:52

Dr. Julius Marschall ist am 17.11.1928 in Ungarn geboren und war nach dem Studium der Forstwirtschaft in Sopron/Ödenburg einige Jahre in Ungarn berufstätig.

Der Ungarnaufstand im Jahr 1956 brachte für Marschall eine lebensbestimmende Wende. Gemeinsam mit seiner Frau flüchtete er nach Österreich und fand Anstellung bei der Forstabteilung der Landwirtschaftskammer Steiermark als Forsteinrichter. Dabei war er gefordert, die lokalen Bezeichnungen von „Feichtn“ und „Tanna“ und die Mundart der bäuerlichen Waldbesitzer zu erlernen, die er für seine ausgezeichneten Arbeiten als Forsteinrichter brauchte.

Neben seiner beruflichen Praxis interessierte er sich für wissenschaftliche Fragestellungen und wechselte auf die Universität für Bodenkultur als Assistent des Instituts für Forstliche Ertragslehre. Dort verfasste er 1973 seine Dissertation „Ertragskundliche und waldbauliche Auswertung von Standortskartierungen im steirischen Koralpengebiet.“

Sein bekanntestes Werk, welches jedem Forstmann in Österreich ein Begriff ist, ist die Hilfstafel für die Forsteinrichtung, die 1975 das erste Mal vom Agrarverlag verlegt wurde. Aufgrund von Stammanalysen, standortsbezogenen Stichprobenauswertungen und Strukturuntersuchungen alter Tafelwerke war Marschall maßgeblich an der Weiterentwicklung der Ertragstafeln für Österreich beteiligt. Bis zu seiner Pensionierung war Julius Marschall mit der Leitung des Lehrforstes der Boku im Rosaliengebirge betraut und lebt nunmehr in Rohr am Gebirge.

Der Steiermärkische Forstverein gratuliert seinem langjährigen Mitglied und Jubilar sehr herzlich zum runden Geburtstag und wünscht ihm weiterhin alles Gute und beste Gesundheit!