Richard Ramsauer vollendet heuer sein achtzigstes Lebensjahr. Sein Weg begann am 16. November in St. Katharein an der Laming, wo er im elterlichen, vielseitigen Land- und Forstwirtschaftsbetrieb mit E-Werk und Säge schon früh die Grundzüge verantwortungsvoller Bewirtschaftung kennenlernte. Nach der Schulzeit in Gmunden und dem Studium der Forstwirtschaft an der Universität für Bodenkultur in Wien folgten erste berufliche Stationen als Forstassistent in der Leobner Realgemeinschaft sowie die Tätigkeit im eigenen Holzhandel, dessen Exportreichweite bereits damals bis nach Italien und in die Levante reichte. 1979 wurde er zum Forstdirektor der Fürstlich Liechtenstein’schen Forstdirektion in Kalwang berufen. Dort prägte er nicht nur die Betriebsführung, sondern entwickelte neue wirtschaftliche Standbeine, darunter ein Leimholzwerk und – als weithin bekannten Meilenstein – die Forstpflanzenfirma LIECO. Trotz großer beruflicher Erfolge war diese Zeit auch von einem tiefen persönlichen Verlust begleitet, dem Tod seiner ersten Ehefrau. Nach seiner Rückkehr in die Selbstständigkeit im Jahr 1989 folgte 1992 der Ruf von Bundesminister Dr. Franz Fischler: Ramsauer sollte die Österreichischen Bundesforste als Generaldirektor durch ihre grundlegende Neuordnung führen. Unter seiner Verantwortung wurde die Ausgliederung und Gründung der ÖBf-AG realisiert, eine forsthistorische Weichenstellung von außerordentlicher Bedeutung. Die erfolgreichen Strukturreformen führten das Unternehmen wieder in stabile wirtschaftliche Verhältnisse. Für seine Leistungen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Karl-Abetz-Preis sowie hohe staatliche Ehrenzeichen der Republik und des Landes Steiermark. Seit seinem Ausscheiden aus der ÖBf-AG widmet sich Richard Ramsauer mit „Ramsauer Consulting“ nationalen und internationalen Beratungsaufgaben und führt zudem gemeinsam mit seinen Kindern die übergebenen Familienforstbetriebe weiter. Als fachlich präziser und engagierter Beobachter meldet er sich bis heute zu aktuellen forstlichen Themen kritisch zu Wort. Zugleich ist er stolzer Vater und Großvater, dessen familiäre Wurzeln auf der „Tarfuss“-Hube lebendig geblieben sind. Der Steiermärkische Forstverein gratuliert herzlich und wünscht weiterhin Gesundheit, Tatkraft und viele erfüllte Jahre im Kreis der Familie und in der Natur.